Weiterfalten

Liebe Falterinnen

Bald rückt der Mai-Termin näher, wo wir uns wiederum nicht treffen werden zum Falten. Gestern habe ich den zu erwartenden Bescheid erhalten, dass auch der ‚Schachteln und Schalen’ Workshop bei Wyss abgesagt wird, der für den 16. Mai geplant war.

Natürlich reut mich beides, auch die anderen abgesagten Kurstermine, auf die ich mich vorbereitet hatte. Es ist ja nicht so, dass man die Vorbereitungen in einem Ordner ablegen kann und irgendwann später mit diesem unter dem Arm als Kursleiterin vor eine Gruppe stehen.

Ich brauche dann jeweils wieder eine Aufwärmphase, ein mich Hineindenken in das Modell, das ich für den jeweiligen Workshop vorbereitet hatte, ein Ausprobieren, wie ich die kniffligen Stellen verständlich vermitteln kann. Die aktuellen Workshopprogramme sind für mich so überzeugend, dass ich sie gern für später aufbewahre und mir zu gegebener Zeit die Modelle nochmals genau anschauen werde.

Während meinen Vorbereitungen bin ich wiederum auf ein Modell von Pasquale d‘Auria gestossen. Ihm bei seinen Faltereien zuzusehen und seine Erklärungen zu hören – ich spreche und verstehe zwar kaum ein Wort Italienisch – vermittelt mir immer wieder das typische Origamigefühl: die Freude darüber, dass sich da jemand die Zeit nimmt, mir Schritt für Schritt etwas zu erklären und selber soweit zu kommen, dass ich entgegen meiner Vermutungen plötzlich ein Modell verstehen und weiterentwickeln kann.

So ergangen ist es mir bei seiner Fotorahmen-Schachtel, deren Diagramm Pasquale auch auf seiner Internetseite veröffentlicht hat:

origamidauria.it, gleicher Name auf Instagram

Dieser Fotorahmen gefällt mir, weil er aus einem einzigen Blatt ist, weil das Rähmli ums Bild schön schmal ist und weil damit auch eine Technik sichtbar und verständlich wird, die bei verschiedenen Tessellations zur Anwendung kommt.

Was ich bei einer Schachtelfaltung nicht so mag ist, wenn – wie bei Schritt 17 und 25 – am Schluss der Rand einfach so eingestülpt wird. Von aussen sieht das zwar dann fertig aus, von innen löst sich aber doch meistens die eine oder andere Seite.

Das hat mir nun keine Ruhe gelassen und ich habe eine befriedigende Lösung gefunden, wo sich die Lagen auf der Innenseite in der Mitte treffen und sich sogar schön arretieren lassen.

Vorerst dazu nur so viel: man muss mit den Diagonalen beginnen, damit sich am Schluss alle Ecken in der Mitte treffen.

Ich bin gespannt auf eure Varianten – meine ist bestimmt nicht die einzige!

Liebe Grüsse

Christiane Grimm-Angelrath

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